Franz Beer von Bleichten 1660-1726
Franz Beer erblickte am 1. April 1660 als Sohn des Michael Beer in Au das Licht der Welt. Von 1677 bis 1680 ging er bei Michael Thumb in der Auer Zunft in die Bauhandwerkerlehre. Ab 1682 arbeitete Beer bei Thumbs Bauten in Ellwangen-Schönenberg und Obermarchtal mit. Obwohl er seit 1690 im Bregenzerwald ansässig war, führten ihn die Aufträge zumeist nach Süddeutschland (Zwiefalten, Salem, Irsee). 1705 zog er nach Konstanz. Zahlreiche Bauaufgaben führten dazu, dass Franz Beer die umfangreichste und geografisch am weitesten verstreute Werkliste aller Vorarlberger Baumeister erreichte (Rheinau, Bellelay, St. Urban, Ehingen, Weingarten, Weißenau, Kaisheim, Oberschönenfeld u.a.). Hauptsächlich füllten Klöster und Kirchen seine Tätigkeit aus. Franz Beer orientierte sich am Wandpfeilerschema, das er mit dem Zentralbau zu verbinden suchte. Auffallend in seinem Werk sind auch die Doppelturmfassaden mit den weit auseinander gestellten Türmen. Beeinflusst wurde sein Werk neben den Bregenzerwälder Vorbildern durch die Bauten Fischer von Erlachs in Salzburg und durch die italienische Architektur. Zahlreiche mter in der Stadt Konstanz wie auch seine Erhebung in den Adelsstand 1722 zeugen von Beers großer gesellschaftlicher Wertschätzung. A.R.
|