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Laurentius von Schnifis 1633-1702

Der Kapuzinerpater Laurentius von Schnifis besitzt einen hohen Stellenwert unter den Dichtern und Komponisten des deutschen Barock. Von seiner Wertschätzung berichtet Ordenschronist Romuald von Stockach bereits 1747, auch von seiner vorbildhaften asketischen Lebensweise und der Bereitschaft zu priesterlichen Diensten. Pater Laurentius wurde am 24.8.1633 als Johannes Martin in Schnifis geboren. Über seine Ausbildung sind wir nur fragmentarisch informiert, einige Hinweise finden sich in versteckter Form in seinem literarischen Schaffen. Nachweislich galt er als Zögling des Feldkircher Jesuitengymnasiums, wo er sein schauspielerisches Talent erstmals unter Beweis stellen konnte. Vorerst ganz der weltlichen Lebensweise zugeneigt, wandte sich der 20-jährige Martin reisenden Schauspielertruppen zu, mit denen er in süddeutschen Städten auftrat. 1658 kam es zu einer festen Anstellung am Hof zu Innsbruck, doch bereits vier Jahre später fasste er den Entschluss, sein Leben radikal zu ändern und sich dem geistlichen Berufe hinzugeben. 1663 wurde Martin zum Priester geweiht, sein erstes Amt versah er in Hohenems. Da ihm aber auch dieses Leben noch zu weltlich erschien, beschloss er den Rückzug in ein Kloster. Mit dem Eintritt in den Orden der Kapuziner 1665 erhielt Martin den Namen Laurentius, mit dem er auch fortan seine Veröffentlichungen zeichnen sollte. Zeit seines Lebens kränklich, verstarb Pater Laurentius 1702 in Konstanz. A.B-N.

Wichtigste Werke
des Laurentius von Schnifis:
- Die Liebesverzweiflung,
 Tragikomödie (Hs. 17. Jh.)
-  Ehrengedicht, für Erzherzog Sigismund Franziskus
 (Innsbruck 1659)
-  Philotheus
 (2. Auflage Konstanz 1689)
- Mirantisches Flötlein
 (Konstanz 1682)
- Mirantische Waldschallmey
 (Konstanz 1688)
- Mirantische Mayen-Pfeiff
 (Dillingen 1692)

ARTIKEL
Bild: Abbildung aus einem Liederbuch Laurentius
Abbildung aus einem Liederbuch Laurentius' von Schnifis
Bild: `Mirantische Mayen-Pfeiff´, Laurentius von Schnifis, Dillingen 1692
`Mirantische Mayen-Pfeiff´, Laurentius von Schnifis, Dillingen 1692