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Caspar Moosbrugger 1656-1723

Caspar Moosbrugger war ein Zeitgenosse des berühmtesten österreichischen Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach und gehört zu den bekanntesten Vorarlberger Barockbaumeistern. Andreas Moosbrugger, wie er mit bürgerlichem Namen hieß, wurde am 15. Mai 1656 in Au im Bregenzerwald geboren. Zwischen 1670 und 1673 machte er die Steinmetzlehre bei Christian Thumb in der Auer Zunft. Als Steinmetz arbeitete er dann ab dem Jahr 1674 bei Johann Georg Kuen. In dieser Funktion nahm er auch an dessen Bauten für das Benediktinerstift Einsiedeln teil.

Dieser Ort wurde für Moosbrugger fortan zum Mittelpunkt seines Lebens und seiner Tätigkeit. Als 'Bruder Caspar' trat er 1682 in den Orden ein. In weiterer Folge plante Caspar Moosbrugger Kloster und Kirche neu. Als Sachverständiger und Planer wurde er auch zu zahlreichen anderen Schweizer Klöstern gerufen (Muri, Disentis, Seedorf, Etzel u.a.). Während eines Erholungsaufenthaltes in seiner Heimat (1715) dürfte Moosbrugger maßgeblichen Einfluss auf die "Auer Lehrgänge" genommen haben, die als Muster- oder Skizzenbuch eine wichtige Lehrfunktion erhielten.

Caspar Moosbrugger beschäftigte sich mit der Möglichkeit der Verbindung von Langhaus und Zentralchor. Unter einem Zentralbau versteht man einen Bau, dessen Elemente alle auf einen Mittelpunkt gerichtet sind. Künstlerisch wurde er in dieser Hinsicht durch das Studium italienischer Architektur beeinflusst, die er anhand von Kupferstich-Vorlagen kennen lernte. Seine vielfach experimentellen und im so genannten "isolierenden Verfahren" entstandenen Grund- und Aufrisse erwiesen sich oft als unrealisierbar. 
 A.R.

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Bild: In Au befand sich der Ausgangspunkt der Vorarlberger Barockbauschule.
In Au befand sich der Ausgangspunkt der Vorarlberger Barockbauschule.
Bild: Benediktinerstift Einsiedeln
Benediktinerstift Einsiedeln