BILD: Logo Vorarlberg Chronik
Zur Trefferliste

|Artikel|

Angelika Kauffmann 1741-1807

Mit Stolz verweist die heimische Literatur immer wieder auf die Tochter des aus Schwarzenberg im Bregenzerwald stammenden Malers Joseph Johann Kauffmann als die bedeutendste Vorarlberger Malerin. Angelika Kauffmann, die den Heimatort des Vaters nur zweimal in ihrem Leben sah, wurde am 30. Oktober 1741 in Chur geboren. Unter Anleitung ihres dominanten Vaters entwickelte sie sich schnell zu einem viel beachteten 'Wunderkind'. Bei ihrem zweiten Italienaufenthalt kopierte sie zunächst zahlreiche Werke italienischer Renaissance- und Barockmaler, ehe sie in Rom (ab 1763) von Johann Joachim Winckelmann in die Welt der Antike eingeführt wurde. Kauffmanns sozialer Aufstieg vollendete sich in ihren Londoner Jahren (1766–1781), wo sie mit ihren Arbeiten große Erfolge feiern konnte. 1781 heiratete sie auf väterlichen Wunsch den venezianischen Maler Antonio Zucchi, mit dem sie noch im selben Jahr nach Venedig zog. Nach dem Tod ihres Vaters gingen sie weiter nach Rom. Hier starb Angelika am 5. November 1807. Auf Grund ihrer umfassenden Bildung und ihres vielseitigen Talents genoss Kauffmann hohes Ansehen. Sie pflegte freundschaftliche Kontakte mit Winckelmann, Reynolds, Goethe und Herder. Ihre künstlerischen Werke zeigen noch die Wurzeln der süddeutschen Spätbarockkunst, ihre  Gemälde stehen stilistisch an der Schwelle des verspielten und formübersteigerten Rokokos zum nüchternen und formklaren Klassizismus, welcher seine Vorbilder in der Antike suchte. Kauffmanns Bilder stellen zum einen Porträts dar und bestehen des Weiteren aus Motiven, die biblischen Texten, der Mythologie sowie der zeitgenössischen Dichtung entnommen sind. In Vorarlberg können Werke von ihr u.a. im Landesmuseum in Bregenz und in der Pfarrkirche von Schwarzenberg betrachtet werden. A.R.

ARTIKEL
Bild: Selbstporträt von Angelika Kauffmann (1757)
Selbstporträt von Angelika Kauffmann (1757)
Bild: König Ferdinand IV. von Neapel. Angelika Kauffmann war bekannt für ihre Porträtkunst, dies brachte ihr auch Aufträge aus höchsten Kreisen.
König Ferdinand IV. von Neapel. Angelika Kauffmann war bekannt für ihre Porträtkunst, dies brachte ihr auch Aufträge aus höchsten Kreisen.