Bis nach der Mitte des 19. Jahrhunderts besaß Vorarlberg kein Symbol, das das ganze Land repräsentierte. Um diesem Missstand abzuhelfen, beschloss der 1861 eingerichtete Landtag, die Verleihung eines eigenen Landeswappens anzustreben. Mit der Ausarbeitung eines Entwurfes wurde der bekannte, aus Hittisau im Bregenzerwald stammende Historiker Joseph von Bergmann beauftragt, der in Wien als Direktor des Münz- und Antikenkabinetts wirkte. 1863 genehmigte der Landtag seinen Vorschlag mit einigen Abänderungen und fasste den Beschluss, mit der Bitte um Verleihung an Kaiser Franz Joseph I. heranzutreten.

Der Monarch stellte schließlich am 20. August 1864 den prunkvollen Wappenbrief aus, der heute im Vorarlberger Landesarchiv aufbewahrt wird. Das etwas komplizierte Wappen ist eine Kombination des Wappens der Grafen von Montfort mit denen der wichtigsten Glieder des Landes (Bregenz, Feldkirch, Bludenz, Dornbirn, Hohenems, Sonnenberg, Montafon und Bregenzerwald). Dieses erste Vorarlberger Landeswappen, das die erst spät erlangte Einheit des Landes dokumentiert, blieb bis zum 3. Dezember 1918 in Kraft. A.N.