Der Landesstatthalter ist der Vertreter des Landeshauptmannes. Er wird vom Landtag gewählt. Die Bezeichnung "Landesstatthalter" ist eine historisch und sprachlich bedingte Eigenart der Vorarlberger Landesverfassung. In allen anderen österreichischen Bundesländern heißt diese Funktion "Landeshauptmannstellvertreter". Zwischen 1918 und 1923 fand diese Bezeichnung auch in Vorarlberg Anwendung. In diesen fünf Jahren gab es drei christlichsoziale, einen sozialdemokratischen und einen deutschfreiheitlichen Landeshauptmannstellvertreter. Die Landesverfassung von 1923 schuf das Amt des Landesstatthalters. Der Landesstatthalter wurde von 1923 bis 1938 von der Christlichsozialen Volkspartei und von 1945 bis 1999 von der ÖVP gestellt. Der am 5. Oktober 1999 konstituierte 27. Vorarlberger Landtag wählte mit Hubert Gorbach erstmals seit 1918 wieder einen freiheitlichen Mandatar zum Vertreter des Landeshauptmannes. Auf Grund des Wahlergebnisses der Landtagswahl vom 19. September 2004 ging das Amt des Landesstatthalters im Oktober 2004 wieder an einen Vertreter der ÖVP über.
Im provisorischen Landesrat 1918 waren der deutschfreiheitliche Lehrer Franz Natter und der sozialdemokratische Maschinenmeister Fritz Preiss die beiden Vizepräsidenten des christlichsozialen Landespräsidenten Dr. Otto Ender. In der ersten Vorarlberger Nachkriegsregierung vom 27. Dezember 1918 bis zum 16. Juni 1919 bekleideten Natter und Preiss das Amt des Landeshauptmannstellvertreters. Neben diesen beiden gab es noch zwei weitere christlichsoziale Landeshauptmannstellvertreter: den Riedener Schuhmacher, Reichsrats- und Nationalratsabgeordneten Franz Loser sowie den Feldkircher Rechtsanwalt Dr. Ferdinand Redler. In der zweiten Vorarlberger Landesregierung, die vom 17. Juni 1919 bis zum 31. Dezember 1920 amtierte, reduzierte sich die Anzahl der Landeshauptmannstellvertreter auf drei. Natter und Loser schieden aus ihren Funktionen aus, Preiss und Dr. Redler blieben. Zu ihnen gesellte sich als 3. Landeshauptmannstellvertreter Dekan Barnabas Fink aus Hittisau. Die dritte Landesregierung nach dem Ersten Weltkrieg, welche vom 1. Januar 1921 bis zum 5. November 1923 im Amt war, reduzierte schließlich die Landeshauptmannstellvertreter auf zwei: Dr. Redler und Dekan Fink. Der Sozialdemokrat Preiss blieb als Landesrat in der Landesregierung. Mit der neuen Landesverfassung von 1923 wurde die Vertretung des Landeshauptmannes auf das Amt des Landesstatthalters beschränkt. Zum ersten Vorarlberger Landesstatthalter wählte der Landtag Dr. Ferdinand Redler.
Dr. Redler wurde am 5. Januar 1876 in Bregenz geboren. 1897 maturierte er am Brixener Gymnasium, 1902 promovierte er nach Studien in München, Graz und Wien zum Doktor der Rechte. Von 1903 bis 1909 arbeitete er in Meran als Rechtsanwaltskonzipient. 1907 zog er mit seiner Frau Josefine geb. Ölz und seinen fünf Kindern nach Feldkirch. Dort eröffnete er eine Rechtsanwaltskanzlei. 1918 war er Mitglied jener provisorischen Landesversammlung, die am 3. November die Selbstständigkeit des Landes Vorarlberg erklärte. Wenige Tage später durchreiste der abgedankte österreichische Kaiser Karl auf seinem Weg ins Schweizer Exil Vorarlberg. Dr. Redler begleitete ihn als Delegierter der provisorischen Vorarlberger Landesregierung von Langen am Arlberg bis zur Grenze. In den 1920er Jahren war Dr. Redler maßgeblich am Aufbau eines autonomen Landes Vorarlberg beteiligt. Zahlreiche Landesgesetze entstanden unter seiner Mitwirkung. Als Landeshauptmann Dr. Otto Ender im Dezember 1930 zum österreichischen Bundeskanzler berufen wurde, wählte der Vorarlberger Landtag Dr. Redler zum Landeshauptmann. Dieses Amt übte er bis zu Dr. Enders Rückkehr aus Wien im Juli 1931 aus; danach trat Dr. Redler erneut ins zweite Glied zurück. Er war bis zum 5. März 1934 wiederum Landesstatthalter. In dieser Funktion vertrat ihn während seiner achtmonatigen Zeit als Landeshauptmann der Feldkircher Richter Dr. Martin Schreiber. Die endgültige Etablierung des autoritären "Ständestaates" im Frühjahr 1934 in Österreich brachte für Dr. Redler einen letzten Karrieresprung. Im Juli 1934 wurde er als Senatspräsident an den neu geschaffenen austrofaschistischen Bundesgerichtshof in Wien berufen. Zwei Jahre später starb Dr. Redler. Er wurde auf dem Friedhof Grinzing in Wien bestattet. 1969 erfolgte seine Umbettung nach Bregenz.
Letzter Vorarlberger Landesstatthalter vor dem so genannten Anschluss an NS-Deutschland im März 1938 war von 1934 bis 1938 der am 9. November 1889 in Schwarzach geborene Richter Dr. Alfons Troll. Nach der Okkupation Österreichs durch NS-Deutschland im März 1938 wurde er als Exponent des autoritären "Ständestaates" in so genannte Schutzhaft genommen. Später versetzten ihn die NS-Machthaber bei gekürzten Bezügen in den frühzeitigen Ruhestand. Dr. Troll arbeitete während des Zweiten Weltkrieges als landwirtschaftlicher Arbeiter und Buchhalter. Nach der Befreiung 1945 trat er als Leiter der Abteilung Jagdwesen und als Vorsitzender der so genannten Wirtschaftssäuberungskommission, welche die Vorarlberger Industrie und Wirtschaft von ausgewiesenen Nationalsozialisten in Leitungspositionen befreien sollte, für kurze Zeit in den Dienst der Vorarlberger Landesregierung. Danach kehrte er als Leiter und Gerichtsvorsteher des Bezirksgerichtes Bregenz wieder in seinen erlernten Beruf zurück. Von 1951 bis 1955 war er Präsident des Landesgerichtes in Feldkirch. Dr. Troll verstarb am 30. November 1964 in Bregenz. Er wurde auf dem städtischen Friedhof beigesetzt.
Nach der Befreiung Vorarlbergs von der NS-Herrschaft im Mai 1945 setzten die Franzosen eine provisorische Landesregierung mit Ulrich Ilg als Landespräsidenten ein. Ilgs Stellvertreter und Vizepräsident war der sozialdemokratische Postbeamte Jakob Bertsch. Im November 1945 wurde erstmals seit 1932 wieder ein freier demokratischer Landtag gewählt. Er beschloss in seiner konstituierenden Sitzung am 11. Dezember 1945 die Wiederinkraftsetzung der Vorarlberger Landesverfassung aus dem Jahr 1923. Damit war auch das Amt des Landesstatthalters wieder geschaffen. 1945 und 1949 wählte der Landtag Dr. Martin Schreiber in diese Funktion. Er war bereits 1930/31 Landesstatthalter gewesen.
Dr. Schreiber wurde am 9. Dezember 1879 als jüngstes von sieben Kindern eines Landwirtes in Feldkirch-Altenstadt geboren. Nach dem Besuch der Volksschule und des Gymnasiums in Feldkirch studierte er in Innsbruck Rechtswissenschaften. 1904 begann er in Feldkirch die Richterausbildung, die er 1909 abschloss. In Male, Borgo, Bozen und Dornbirn wirkte er als Richter. 1924 wurde er zum Gerichtsvorsteher in Feldkirch ernannt, 1932 bis 1938 war er Präsident des Landesgerichtes in Feldkirch. Von 1922 bis 1938 war er Mitglied des Obergerichtes im Fürstentum Liechtenstein. Auf Bitte von Bundeskanzler Dr. Otto Ender übernahm Dr. Schreiber vom 9. Dezember 1930 bis zum 14. Juli 1931 erstmals die Funktion des Vorarlberger Landesstatthalters. Von 1945 bis 1954 war er erneut Landesstatthalter und führte die Agenden Agrarrecht, Gemeindeaufsicht, Staatsbürgerschaft und Wohnrecht. Am 7. Mai 1961 starb Dr. Martin Schreiber in Altenstadt.
Am 29. Oktober 1954 wählte der Vorarlberger Landtag den ehemaligen Bundesminister für Handel, Wiederaufbau, Unterricht, Kunst, Wissenschaft und Forschung, Dr. Ernst Kolb, zum Landesstatthalter. In dieser Funktion machte sich Dr. Kolb insbesondere um die Landesgesetzgebung und die Kulturpolitik verdient. 1959 schied er aus der Vorarlberger Landesregierung aus, da er von der Universität Innsbruck eine Berufung an die Lehrkanzel für Verfassungs- und Verwaltungsrecht erhielt. Kolb kam am 9. Januar 1912 als erstes von vier Kindern des Volksschuldirektors Josef Kolb und seiner Gattin Paula geb. Müller zur Welt. Nach dem Besuch der Volksschule in seiner Heimatgemeinde trat er 1923 in das Privatgymnasium der Zisterzienser im Kloster Mehrerau ein, wo er 1931 maturierte und anschließend in Brixen Theologie studierte. Seinen Studienabschluss erwarb er allerdings im Dezember 1936 an der Universität Innsbruck als Doktor der Rechte. Zwischen 1937 und 1943 arbeitete Kolb als Angestellter in diversen Gewerbeverbänden und als Hilfslehrer an der Staatsgewerbeschule in Bregenz. 1943 wurde er wegen seiner der NS-Herrschaft entgegengesetzten politischen Einstellung aus allen Ämtern entlassen und aus dem so genannten Gau Tirol-Vorarlberg ausgewiesen. Kolb fand 1943/44 eine Stelle als Buchhalter in der Privatwirtschaft im Allgäu, wurde in den letzten Kriegsmonaten noch zur Luftwaffe eingezogen und kehrte nach der Befreiung im Mai 1945 nach Bregenz zurück, wo er nach einem kurzen Intermezzo als Stadtsekretär im September 1945 die Leitung des Landeswirtschaftsamtes übernahm. Nach den Novemberwahlen 1945 wurde er als Abgeordneter der ÖVP Vorarlberg in den Nationalrat nach Wien entsandt, von wo aus er 1948 als Bundesminister für Handel und Wiederaufbau berufen wurde. 1952 wurde er Bildungsminister, 1954 Landesstatthalter in Vorarlberg. Dr. Ernst Kolb verstarb am 23. September 1978 in Bregenz und wurde auf dem Friedhof der Pfarre St. Gallus an der Blumenstraße beerdigt.
Auf Dr. Kolb folgte der Geschäftsführer der Vorarlberger Verlagsanstalt, Eduard Ulmer, als Landesstatthalter. Ulmer wurde am 30. November 1899 in Dornbirn geboren. Dort begann seine politische Karriere. Von 1929 bis 1938 und von 1945 bis 1947 war er in Dornbirn Stadtrat. Von 1934 bis 1938 war er Landesleiter der austrofaschistischen Einheitsorganisation "Vaterländische Front" in Vorarlberg. 1945 war er Mitglied der von der französischen Militärbehörde eingesetzten provisorischen Landesregierung. Nach der Landtagswahl 1945 wurde er Landesrat. In sein Aufgabengebiet fielen u.a. die Wirtschaft, die Wohnbauförderung und der Straßenbau. Als Leiter der Wirtschaftsstelle Vorarlberg-Schweiz war Ulmer wesentlich am erfolgreichen Wiederaufbau der Vorarlberger Wirtschaft nach 1945 beteiligt. Am 31. Dezember 1963 legte er seine Regierungsfunktion aus gesundheitlichen Gründen nieder. Am 4. Mai 1970 verstarb Eduard Ulmer in Dornbirn. Er wurde auf dem städtischen Friedhof beerdigt.
Der Landesbeamte Dr. Gerold Ratz folgte Ulmer als Landesstatthalter nach. Er wurde am 12. Dezember 1963 vom Landtag zum Landesstatthalter gewählt. Dr. Ratz wurde am 29. Juli 1919 in Dornbirn geboren. Im Herbst 1919 zog die Familie Ratz nach Bregenz. Im Zweiten Weltkrieg nahm Dr. Ratz am Frankreich- und Russlandfeldzug teil und wurde schwer verwundet. Danach studierte er in Innsbruck Rechtswissenschaften. 1948 promovierte er und absolvierte in Vorarlberg die Gerichtspraxis. Ein Jahr später fand er als Jurist Aufnahme in den Landesdienst. 1959 trat er in die Vorarlberger Landesregierung ein. Als Landesrat war er für die Referate Gesetzgebung, Polizei, Inneres, Wohnbauförderung und Verkehrsrecht zuständig. Neben seiner politischen Tätigkeit engagierte sich Dr. Ratz ebenso beim Roten Kreuz, als stellvertretender Landesobmann des Vorarlberger Kriegsopferverbandes, als Obmann des Vorarlberger Pressevereins sowie als Herausgeber des "Vorarlberger Volksblattes" und des "Vorarlberger Volksboten". Aus gesundheitlichen Gründen legte Dr. Ratz am 12. September 1973 seine politischen Ämter zurück. 1974 kehrte er als Vorstand der Gruppe I in den Landesdienst zurück, aus dem er mit 31. Dezember 1979 aus Altersgründen ausschied.
1973/74 übte Landesrat Martin Müller die Funktion des Landesstatthalters aus. Er wurde am 27. Mai 1915 in Bürs geboren. 1934 maturierte er an der Feldkircher Lehrerbildungsanstalt. In den Folgejahren arbeitete er erst im landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern und später als Volksschullehrer. 1939 wurde zur deutschen Wehrmacht eingezogen. An der Ostfront wurde er so schwer verwundet, dass er nach 1945 seinen Lehrberuf nicht mehr ausüben konnte. Er betätigte sich als Kaufmann und war Teilhaber einer Großhandelsfirma. In den negativen Kriegserlebnissen liegt vermutlich auch sein Engagement für die Opfer des Krieges begründet. Über viele Jahre hinweg war Müller Landesobmann des Vorarlberger Kriegsopferverbandes. Auf seine maßgebliche Initiative gingen die Errichtung eines Erholungsheimes für Kriegsinvalide auf der Tschengla und die Schaffung des Vorarlberger Kriegsopferabgabengesetzes zurück. Er organisierte Ferienaktionen und materielle Unterstützungen für bedürftige Kriegsopfer. Als Landesrat von 1964 bis 1973 und als Landesstatthalter 1973/74 kam ihm der Aufgabenbereich Straßenbau, Wirtschafts- und Raumplanung zu. Seine Verdienste für das Land Vorarlberg und dessen Wirtschaft wurden durch die Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens des Landes und den vom Bundespräsidenten 1975 verliehenen Berufstitel "Kommerzialrat" honoriert. Martin Müller verstarb am 13. Juni 1989.
Der Feldkircher Rechtsanwalt Dr. Rudolf Mandl wurde 1974 zum Landesstatthalter gewählt. Dr. Mandl gehörte ab 1969 als Landesrat für Finanzen, Hochbau und Gesetzgebung der Landesregierung an. Er wurde am 20. August 1926 in Feldkirch geboren. 1944 maturierte er am dortigen Gymnasium. Noch im selben Jahr wurde er zur deutschen Wehrmacht eingezogen. Nach der Rückkehr aus US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft studierte er an der juridischen Fakultät der Universität Innsbruck. 1950 promovierte er zum Doktor der Rechte und trat nach dem Gerichtsjahr in die Anwaltskanzlei seines Vaters ein. 1960 wurde er für die ÖVP in die Feldkircher Stadtvertretung gewählt. Von 1965 bis 1970 war er Stadtrat für Bauwesen. Dieses Ressort hatte er auch in der Landesregierung inne. In seine Amtsperiode fielen u.a. der Neubau der Landeskrankenhäuser in Feldkirch und Rankweil, der Landesberufsschulen und des Landhauses in Bregenz. Besondere Verdienste um die Energiepolitik des Landes erwarb sich Dr. Mandl als Finanzreferent ebenso wie als Aufsichtsratsvorsitzender der Vorarlberger Kraftwerke, als Aufsichtsrat der Illwerke, der Verbundgesellschaft sowie der Vorarlberger Erdöl- und Ferngasgesellschaft. Nach der Landtagswahl 1984 legt er seine Regierungsfunktionen freiwillig nieder.
1984 wählte der Vorarlberger Landtag Dipl.-Vw. Siegfried Gasser zum Landesstatthalter. Nach seinem Wahlerfolg bei den Bregenzer Gemeinderatswahlen 1990 schied Dipl.-Vw. Gasser aus der Landesregierung aus und wurde Bürgermeister der Landeshauptstadt sowie Landtagspräsident.
Gassers Nachfolge trat am 9. Mai 1990 Dr. Herbert Sausgruber an. Er hatte das Amt des Landesstatthalters bis 1997 inne. In diesem Jahr wurde er vom Vorarlberger Landtag erstmals zum Landeshauptmann gewählt. Seine Nachfolge als Landesstatthalter trat der Bregenzer Oberarzt und Landesrat Dr. Hans-Peter Bischof an.
Dr. Bischof wurde am 21. Januar 1947 als zweites von sechs Kindern des Gemeindearztes Dr. Leopold Bischof und dessen Gattin Herta in Götzis geboren. Er besuchte die Volksschule in der Kummenberggemeinde, das humanistische Gymnasium in Feldkirch und maturierte 1966 am Kollegium Mehrerau. Nach der Absolvierung des Grundwehrdienstes an der Sanitätstruppenschule in Wien begann er 1967 an der Universität Innsbruck das Medizinstudium. 1975 promovierte er zum Doktor der gesamten Heilkunde. Es folgte die Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin am Landeskrankenhaus in Bregenz. 1983 wurde er zum leitenden Oberarzt an der Intensivstation des Landeskrankenhauses bestellt. 1989 erhielt Dr. Bischof das Dekret zum Additivfacharzt für Kardiologie. Von Beginn seiner beruflichen Tätigkeit an engagierte sich Dr. Bischof in der Standesvertretung der Ärzte und Ärztinnen. 1981 wurde er Vorstandsmitglied des Vorarlberger Spitalsärzteverbandes und 1982 der Vorarlberger Ärztekammer, deren Vizepräsident er 1986 war. 1984 wurde er Vorstandsmitglied des Arbeitskreises für Vorsorge- und Sozialmedizin, 1986 einer seiner der Geschäftsführer. In diesen Funktionen machte er sich insbesondere um Vorsorgeprogramme und die Entwicklung eines Geriatriekonzeptes für Vorarlberg verdient. 1993 wählte der Vorarlberger Landtag den ausgewiesenen medizinischen Fachmann als Landesrat in die Landesregierung und 1997 zum Landesstatthalter. Auf Grund einer Regierungsvereinbarung zwischen ÖVP und FPÖ nach der Landtagswahl vom 19. September 1999 ging das Amt des Landesstatthalters zwischen 1999 und 2004 an einen Vertreter der FPÖ in der Landesregierung über. Nach der Landtagswahl vom 19. September 2004, die der ÖVP eine absolute Mehrheit brachte, wurde Dr. Bischof vom 28. Vorarlberger Landtag am 5. Oktober 2004 erneut zum Landesstatthalter gewählt. Er führt die Ressorts Gesundheitsrecht und Sozialversicherung, Sanitätsangelegenheiten, Kultur, Weiterbildung, Archiv- und Bibliothekswesen, Musikschulen und Behindertenhilfe.
In der 27. Legislaturperiode zwischen 1999 und 2004 nahm auf Grund einer Parteienvereinbarung im Anschluss an die Landtagswahl vom September 1999 ein Vertreter der FPÖ das Amt des Landesstatthalters wahr. Vom Oktober 1999 bis zum Februar 2003 war der FPÖ-Landesparteiobmann Hubert Gorbach Landesstatthalter. Er wurde am 28. Februar 2003 zum Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie berufen. Seine Nachfolge trat Dieter Egger an. Egger wurde am 13. Januar 1969 in Hohenems geboren. Dort besuchte er die Volksschule, im Anschluss das Bundesrealgymnasium Dornbirn-Schoren und den Studienlehrgang für Betriebswirtschaft am Landesbildungszentrum Schloss Hofen. 1997 gründete er in Hohenems ein Textilunternehmen. In Hohenems begann 1995 auch seine politische Karriere. Er war in der Stadtvertretung für die FPÖ u.a. im Kultur- und im Wirtschaftsausschuss tätig. 1999 wurde er für die FPÖ in den Vorarlberger Landtag gewählt, 2003 beerbte er Hubert Gorbach als Landesstatthalter, 2004 als Landesparteiobmann der FPÖ. Egger blieb auch nach den Landtagswahlen vom September 2004 als Landesrat für Hochbau, Wasser- und Abfallwirtschaft sowie Technische Dienste Mitglied der Vorarlberger Landesregierung.
Überblick Vorarlberger Landesstatthalter 1923-2005
1923-1930
Dr. Ferdinand REDLER, Feldkirch
1930-1931
Dr. Martin SCHREIBER, Feldkirch
1931-1934
Dr. Ferdinand REDLER, Feldkirch
1934-1938
Dr. Alfons TROLL, Schwarzach
1945-1954
Dr. Martin SCHREIBER, Feldkirch
1954-1959
Dr. Ernst Kolb, Lauterach
1959-1963
Eduard Ulmer, Dornbirn
1964-1973
Dr. Gerold RATZ, Dornbirn
1973-1974
Martin MÜLLER, Bürs
1974-1984
Dr. Rudolf MANDL, Feldkirch
1984-1990
Dipl.-Vw. Siegfried Gasser, Bregenz
1990-1997
Dr. Herbert Sausgruber, Höchst
1997-1999
Dr. Hans-Peter BISCHOF, Lochau
1999-2003
Hubert Gorbach, Frastanz
2003-2004
Dieter EGGER, Hohenems
Seit Oktober 2004
Dr. Hans-Peter BISCHOF, Bregenz
W.W.